Zum dritten Mal sind wir als Verein zu den ONJK, den Offenen Niederländischen Jugend-Schachmeisterschaften, nach Borne gefahren. In acht Alterklassen (Gruppen A bis H) kämpfen dort Kinder und Jugendliche aus vielerlei Ländern um den Titel. Das schachliche Niveau ist hoch. Das Rahmenprogramm ist vielfältig und nett umgesetzt. In diesem Jahr gab es an einem Tag sogar (kostenlos) Popcorn und Zuckerwatte für die Kinder.
Das Turnier fand vom 07. bis 12. August statt. Diesmal sind wir aber bereits am Sonntag (06.08.) angereist. Wir haben festgestellt, dass eine Anreise am ersten Spieltag aus mehreren Gründen unvorteilhaft ist. Dies war eine gute Neuerung! Als Unterkunft haben wir zum zweiten Mal nach 2016 die Pfadfinderhütten gewählt. Sie liegen nicht allzu weit vom Spielort entfernt (5 Autominuten bzw. 30 Minuten zu Fuß) und bieten alles, was für die Woche benötigt wird. Eine Hütte wird als Schlafsaal genutzt, die andere für alle gemeinschaftlichen Aktivitäten. Der Wunsch, wieder diese Unterkunft zu wählen, ging sehr stark von den Jugendlichen aus. Wir als Betreuer konnten dies absolut unterstützen. Unsere neue Schachfüchse-Flagge machte am Fahnenmast einen äußerst guten Eindruck. Leider hatten wir oft nicht genügend Wind.
Die ONJK rekrutieren auch aus Deutschland immer mehr Teilnehmer. Insgesamt waren gut 330 Kinder und Jugendliche im Turnier, davon kamen etwa 40 aus Deutschland. Von uns Schachfüchsen waren Jakob Schalm (Gruppe B), Louis Nopper (C), Finn Wetzels (C), Jan Henrik Bollow (D), Julien Nowak (D) und Lucas Hesse (E) dabei. Als Gastfuchs war auch noch Frederik Hesse (H) vor Ort, der wegen der Gruppengröße ein kombiniertes GH-Turnier spielte.
Das Turnier und die Organisation selbst waren wie üblich äußerst gut. Bis auf die nicht immer stabile Internetanbindung gab es eigentlich nichts zu beanstanden. Insgesamt ist es eine in sich stimmige Veranstaltung, das Rahmenprogramm trägt enorm dazu bei. Ein Tandem-Blitz am letzten Tag verkürzt die Wartezeit auf die Siegerehrung.
In diesem Jahr haben wir die Abende noch mehr für die Analyse der Partien des Tages genutzt. Auch hierbei half eine Neuerung unsererseits: Mit Hilfe von Beamer und entsprechender Software (auf lichess) konnten die Analysen deutlich intensiver und einfacher durchgeführt werden als mit dem Analysebrett in den vergangenen Jahren.
Bezogen auf das Turnier war allen Beteiligten klar, dass keine Platzierungen im vordersten Teil der Tabelle erwartbar waren. Dafür sind die ONJK zu stark besetzt. Warum fährt man dann also dorthin? Jeder Schachfuchs, der in den letzten Jahren an den ONJK teilgenommen hatte, hat seine Spielstärke merklich steigern können. Die in Borne gemachten Erfahrungen sind demnach offenbar äußerst wertvoll.
Die Zusammensetzung und der Zusammenhalt der Reisegruppe war sehr gut. Es hat insgesamt enorm gut gepasst. Wir waren eine tolle Truppe! Neben dem schachlichen Aspekt ist auch dies stets eine sehr gute Erfahrung der Borne-Fahrer. Die Betreuer Armin Hesse und Erik Bollow bringen die Woche auf folgende kurze Formel: „Es war anstrengend, hat aber riesigen Spaß gemacht.”
Harte Zahlen, harte Fakten… (Dürfen natürlich nicht fehlen.) Das Abschneiden der Teilnehmer stellt sich wie folgt dar:
Gruppe B (46 Teilnehmer)
45. Jakob – 0 0 0 0 0 0 1 0 ½ – 1½ Punkte
Gruppe C (74 Teilnehmer)
60. Louis – 0 1 0 ½ ½ 0 1 0 ½ – 3½ Punkte
69. Finn – 0 0 0 0 1 0 1 ½ ½ – 3 Punkte
Gruppe D (64 Teilnehmer)
54. Jan Henrik – 0 1 1 0 0 0 1 0 0 ½ 1 0 ½ – 5 Punkte
55. Julien – 0 0 1 0 1 0 1 0 1 0 0 0 1 – 5 Punkte
Gruppe E (32 Teilnehmer)
15. Lucas – 1 0 1 1 0 1 0 0 0 0 1 1 1 – 7 Punkte
Gruppe GH (32 Teilnehmer)
29. Frederik – 0 0 0 1 0 0 0 1 1 – 3 Punkte
Insgesamt gesehen hat sich das Unternehmen wieder absolut gelohnt. In diesem Jahr haben wir einige Verbesserungen vorgenommen, dabei kamen einige Vorschläge auch aus den Reihen der Jugendlichen. Für das nächste Jahr gibt es wieder Dinge, die wir ein wenig anders gestalten möchten. Die nahezu täglichen kurzen Retrospektiven waren hier sehr hilfreich.
2 thoughts on “Das waren die ONJK 2017”