Bereits zum vierten Mal hat eine Gruppe Kinder und Jugendliche der Schachfüchse Kempen an den ONJK, den offenen niederländischen Jugendmeisterschaften, teilgenommen. Dieses grandiose Turnier, das bereits seine 44. Auflage erlebte, ist ein Highlight im Schachfüchse-Jugendkalender! Neben dem hohen schachlichen Anspruch wird dieses Turnier in großartiger Weise kindgerecht gestaltet. In diesem Jahr wurde vom 06. bis zum 11. August um die Titel in den einzelnen Altersklassen gekämpft.
Um große Wiederholungen zu vermeiden, möchten wir an dieser Stelle nicht erneut auf die Struktur des Turniers und den weiteren Rahmen unserer Turnierfahrt eingehen. Wir verweisen diesbezüglich auf den entsprechenden Blogeintrag aus dem letzten Jahr.
Unsere Reisegruppe bestand diesmal aus acht Kindern und Jugendlichen: Michael Lettko hatte seinen Premierenauftritt im Schachfüchse-Trikot. Er hatte es wie erwartet recht schwer in der Gruppe A, da er ja insgesamt noch nicht sehr lange Schach sein Hobby nennt. In der Gruppe B waren wir mit Finn Wetzels, Jakob Schalm, Jules Brachmann und Louis Nopper personell am stärksten vertreten. Jan Henrik Bollow spielte zum ersten Mal in der Gruppe C. Lucas Hesse musste in D ran, während sein Bruder Frederik gleich zwei Turniere spielte (G und das kombinierte FGH). Zu den genannten Jungs kamen (zunächst) zwei erwachsene Betreuer. Wie im letzten Jahr waren dies der Jugendwart Armin Hesse mit Erik Bollow als Unterstützung. Am Dienstag stießen noch Karl-Heinz Ruland und Bruno Rousselet zur Truppe. Während Karl-Heinz an diesem Tag wunderbare Fotos machte und dann wieder nach Deutschland fuhr, blieb Bruno als weiterer Betreuer bis zum Ende der Veranstaltung.
Der Turnierveranstalter wartet immer wieder mit kleineren oder größeren Verbesserungen auf. Der Knaller war in diesem Jahr die große Anzahl der DGT-Bretter, welche es erlaubte, unglaublich viele Spiele live mitzuerleben! Alleine in der Gruppe C waren die ersten 20(!) der 34 Bretter elektronisch. Genial. Nun gut, der Hersteller sitzt in Enschede, gleich in der Nähe von Borne. In den Gruppen A bis C wurden größere Tische als in den Vorjahren ausprobiert, so dass dort zwei Bretter pro Tisch Platz fanden. Der Veranstalter bat uns um ein Feedback. Unsere Jungs beurteilten die Tische durchweg positiv. Abschließend noch eine Kleinigkeit, aber mit großem Effekt: Die Tür zum Spielsaal der Gruppen A bis C knallte aufgrund der Schließautomatik recht laut zu. Mit einem kleinen Stoffpolster konnte in diesem Jahr Abhilfe geschaffen werden.
Nicht nur der Veranstalter konnte mit Verbesserungen auftrumpfen. Auch wir haben mal wieder einige Kleinigkeiten anders gemacht als in den Vorjahren. Wir lernen eben auch. Hervorzuheben ist die deutlich größere Menge an mitgeführter technischer Ausrüstung. Zwei Notebooks, ein Netbook sowie ein Tablet, dazu natürlich der Beamer. Nahezu jeder Spieler hatte noch ein Mini-Partieeingabegerät dabei; viele nennen dieses Gerät irrigerweise auch Smartphone. Auf diese Weise konnten die gespielten Partien enorm schnell parallel in unserer Study auf lichess erfasst und am Spielort oder spätestens in der Unterkunft analysiert werden. Das führte verglichen mit den Vorjahren insgesamt zu einer deutlich größeren Entspannung.
In diesem Jahr haben wir noch ein wenig mehr Schach gemacht. Die Betreuer haben auch wieder tolles Schach von unseren Spielern gesehen. Und natürlich blieb genügend Zeit für weitere Freizeitaktivitäten (neu: eine Lasker-Rallye im Lasker-Jahr). Profitiert haben wir ein weiteres Mal von einer ganz tollen Gemeinschaft! Es hat erneut ganz hervorragend gepasst! Sicherlich war dabei hilfreich, dass die meisten Teilnehmer bereits Erfahrung mit (mindestens) einer Borne-Fahrt besaßen.
Einige Dinge sind aber schon gut und sollten nicht geändert werden. Die Unterkunft ist hier ein Beispiel. Und auch unser Live-Blog ist bei denen, die nicht in Borne vor Ort waren, wieder sehr gut angekommen. Das freut uns sehr. Die Begeisterung der teilnehmenden Schachfüchse für unsere Borne-Fahrt kann vermutlich weder im Live-Blog noch in diesem Artikel richtig rübergebracht werden. Lasst Euch von unseren Teilnehmern einfach etwas erzählen – dann packt Euch der Bazillus schon! Eine intensive Woche Schach hinterlässt ihre Spuren. Am Ende sind alle ein wenig müde – aber man hatte eine Menge Spaß und schachlich haben zumindest die Spieler viel gelernt.
Ach ja, der eigentliche Grund der Fahrt war ja das turniermäßige Schachspielen… Daher sollte abschließend noch einmal der Blick auf die schachliche Leistung gelenkt werden, zumal Spieler und Betreuer auch diesbezüglich sehr zufrieden sein können. Also:
Gruppe A (43 Teilnehmer, 9 Spiele)
42. Michael: + 0 0 0 0 0 1 0 0 => 2 Punkte
Michael hat’s gut gemacht. In der Gruppe mit dem durchschnittlich höchsten Niveau hat er als Quasi-Anfänger gut mitgehalten. Herzlichen Glückwunsch dazu! Der Lohn sind eine DWZ und Elo gleich nach seinem allerersten Turnier.
Gruppe B (49 Teilnehmer, 9 Spiele)
25. Louis: 0 1 ½ 0 0 1 1 ½ ½ => 4,5 Punkte
42. Finn: 0 0 ½ ½ 0 + 0 1 ½ => 3,5 Punkte
45. Jules: 0 ½ 0 ½ 0 1 + 0 0 => 3 Punkte
47. Jakob: 0 0 0 + 1 0 0 0 1 => 3 Punkte
Louis hat äußerst gut gespielt und eine wirklich bemerkenswert gute Platzierung erreicht. Aber auch Finn, Jules und Jakob können mit ihren Ergebnissen und Spielen durchaus zufrieden sein. Mit ein wenig mehr Glück oder Konzentration wäre noch der eine oder andere Punkt zusätzlich möglich gewesen.
Gruppe C (68 Teilnehmer, 9 Spiele)
57. Jan Henrik: 0 0 1 0 0 1 1 0 0 => 3 Punkte
Nach seinem kleinen Durchhänger im letzten Jahr spielte Jan ein gutes Turnier, auch wenn es die drei Punkte möglicherweise nicht ausdrücken. Aber Konzentration und eine vernünftige Spielanlage waren bei ihm das gesamte Turnier über zu erkennen.
Gruppe D (46 Teilnehmer, 13 Spiele)
34. Lucas: 0 0 0 0 1 1 0 1 0 1 0 1 1 => 6 Punkte
Irgendwie nicht Lucas‘ Turnier… Wir wissen ja alle, wie gut er (auch in Borne) abschneiden kann. Kommt eben schon mal vor. Gegen Ende war Lucas ja auch einigermaßen in der Spur. Im Fußball heißt es: „Mund abwischen, weitermachen.“
Gruppe G (21 Teilnehmer, 9 Spiele)
7. Frederik: 1 1 ½ ½ 0 1 0 0 + => 5 Punkte
Der jüngste unserer Gruppe legte los wie die Feuerwehr und hätte fast noch aufs Treppchen steigen können. Ganz toll gespielt, Freddi!
Gruppe FGH (46 Teilnehmer, 9 Spiele)
24. Frederik: 1 0 1 ½ 0 1 0 0 1 => 4,5 Punkte
Auch im folgenden FGH-Turnier konnte Freddi gut mithalten. Am Ende ging ihm offenbar ein wenig die Puste aus und er musste der langen, anstrengenden Schachwoche wohl doch Tribut zollen. Trotzdem ein gutes Abschneiden.
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