Zwischen Weihnachten und Silvester finden alljährlich die Deutschen Vereinsmeisterschaften der Schachjugend (kurz: DVM) statt. Diese DVM werden in unterschiedlichen Altersklassen und an unterschiedlichen Orten ausgetragen. Die Altersklasse U10 ist derzeit noch offen und kann von allen Teams bespielt werden, die ausreichend Teilnehmer in entsprechendem Alter aufweisen. Es gelten noch die Altersgrenzen der vorherigen Saison.
Die DVM 2017 waren die bislang größte DVM, vor allem aufgrund der 80 Mannschaften und 364 Teilnehmern in der Altersklasse U10.
Die Schachfüchse waren in diesem Jahr zum ersten Mal bei der DVM U10 in Magdeburg dabei. Es spielten in der Aufstellung Lucas, Luca, Kaan und Frederik. Die Mannschaftsführung oblag abwechselnd den Spielern. Eine sehr schöne Regelung, um die Teilnehmer einfach Schach spielen zu lassen und Fragen nach Remis den Teilnehmern zu überlassen!
In anderen Altersklassen übernehmen mitunter die erwachsenen Begleiter die Aufgaben des Mannschaftsführers. Eigentlich nicht nötig – lernen doch schon die Jüngsten die Aufgabe in ihrer DVM.
Ausgestattet mit Kopfhörern und Vereinsflagge kämpften unsere Jüngsten in sieben Runden um Ruhm und Punkte.
Anreise & Unterkunft
Begleitet wurden die Teilnehmer von ihren Familien. Die Anreise erfolgte somit unabhängig voneinander. Doch wie der Zufall es wollte, trafen alle relativ gleichzeitig in Magdeburg. Die Zimmer in Hotel und Jugendherberge wurden bezogen. Das Hotel wurde teilweise ungewollt erkundet. Die Restauration im Hotel wurde eines Checks unterzogen.
Die Entfernung zwischen Hotel und Jugendherberge war mit einer Fußwegdauer von drei Minuten zu vernachlässigen. Das Essen und die Unterbringung in der Jugendherberge waren sehr gut.
Schach
Wir waren an 77. nach DWZ gesetzt, da nur Lucas eine DWZ hatte und die anderen Drei mit jeweils 600 fiktiv bewertet wurden. Gespielt wurde in zwei Sälen, wobei die ersten 30 Paarungen im großen Saal spielen mussten und die restlichen 10 Paarungen, also die letzten 20 Mannschaften, im kleinen Saal Berlin spielen durften. Wir spielten in allen Runden im Berlin, wo der Lautstärkepegel sehr viel ruhiger war als im großen Saal.
Runde 1 2 3 4 5 6 7 Summe
Lucas 1 1 0 0 0 0,5 0,5 3
Luca 0 0 0 0 0 0 0 0
Kaan 0 0 1 1 1 1 0 4
Frederik 0 0 1 1 0 1 0 3
Brettpunkte 1 1 2 2 1 2,5 0,5 10
Mannschaftsp. 0 0 1 1 0 2 0 4
Nach jeder Runde wurden die Partien analysiert, um Fehler in der nächsten Partie zu vermeiden. Am Ende belegten wir den 73. Tabellenplatz und in der inoffiziellen NRW-Landeswertung den 10. Platz.
Rahmenprogramm
Während die DVM in den übrigen Altersklassen einen vollen Tag mehr hatten, wurden die sieben Runden in ca. 50 Stunden gequetscht. Die Bedenkzeit war verkürzt, trotzdem nutzte von unseren Schachfüchsen niemand annähernd die Bedenkzeit aus. (Unsere Schachfüchse waren aber nicht die Schnellsten, die aus dem Turniersaal kamen und ihre Fans suchten.)
Es war also eigentlich ein knapper Zeitplan, doch nutzten viele Teilnehmer und auch unsere Schachfüchse das Rahmenprogramm. Es gab einen Freizeitraum, der Brettspiele und Basteleien bereit hielt.
Und es gab ein Fußballturnier, an dem neben unseren Jungs noch zehn andere Mannschaften teilnahmen. Hier schieden wir leider nach gutem Spiel nach der Vorrunde aus und konnten den Rückweg etwas früher durchs winterlich-kalte Magdeburg antreten.
Siegerehrung
80 Mannschaften ehren, dazu Reden von wichtigen Leuten – das kann lange dauern, muss es aber nicht. Ein großes Kompliment an die Moderatoren. Es wurden nicht nur Reden (kurz und gut) geschwungen, sondern auch alle 80 Mannschaften durften nach vorne kommen, dazu gab es Sonderehrungen, Extraehrungen und Rahmenprogrammehrungen. Und das alles in 60 Minuten! Toll!
Sehr schön auch die wohlwollende Geste an die Trainer der 80 Mannschaften, die ebenfalls nach vorne kommen durften und einen Pokal als Erinnerung mit nach Hause nehmen durften. Übrigens bekam jeder Teilnehmer auch einen solchen!
Fehlen im nächsten Jahr nur noch die Pokale für die mitgereisten Eltern, die die Trainer darin unterstützten, dass die Kinder manche Niederlagen gut verdaut haben!
Dank an die Organisation
Im Vorfeld waren wir etwas unschlüssig, ob wir bei der DVM etwas verloren hatten. So erschienen uns die mitspielenden Mannschaften als zu stark. Doch die Hinweise aus verschiedenen Richtungen haben uns letztlich bestärkt.
Auch die Organisatoren konnten einige Fragen zu unserer vollsten Zufriedenheit beantworten. So fuhren wir letztlich voller Erwartungen hin.
Vor Ort erlebten wir eine Organisation, die an (fast) alles im Sinne der Kinder gedacht hatte. Es gab für jeden Spieler einen eigenen Stift! Ein Fußballturnier wurde am zweiten Tag organisiert. Alternativ kam man vergünstigt ins Schwimmbad. Optimal wäre jetzt noch die Verbannung der erwachsenen Betreuer und der Eltern aus den Spielsälen, sorgten sie doch dort für die Lautstärke.
An dieser Stelle einen herzlichen Dank an Michael Zeuner, die Schachzwerge Magdeburg und die Deutsche Schachjugend!